Kinder- und Jugendhospiz Bethel

 
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17.12.2009

Ein Pfarrer läuft fürs Kinderhospiz-Bethel


Artikel: Westfalen Blatt -  www.westfalen-blatt.de
Von Volker Zeiger

Er rennt und rennt und rennt: Matthias Blomeier. Und das seit neun Jahren immer mit dem Hintergedanken, das zum Wohl der Mitmenschen zu machen. Blomeier absolviert Sponsorenläufe. Seinen zehnten startet er beim Hermannslauf im April 2010 und hofft im Vorfeld auf reichlich Unterstützung. Denn der Erlös seines Laufes kommt dem Kinderhospiz Bethel zugute.

»Für mehr als 22 000 Kinder und Jugendliche mit der Diagnose einer lebensverkürzenden Krankheit stehen in unserem Land nur acht geeignete Einrichtungen bereit«, schreibt der Seelsorger der Markusgemeinde in einem Aufruf. Er verteilte ihn jüngst an die 5000 Gemeindemitglieder.

Die acht Einrichtungen seien »leider viel zu wenige, und deshalb gibt es einen großen Nachholbedarf bei der qualifizierten Pflege und Betreuung solcher schwerstkranken jungen Menschen und ihrer Familien«. In einer derartigen Ausnahmesituation benötigten die Kinder und ihre Familien Menschen, die sie ermutigen und stärken. Nötig sei auch ein Ort voller Wärme und Licht, verdeutlicht Matthias Blomeier.

Es freut ihn sehr, dass am Remterweg das Kinderhospiz entstehen werde und die Versorgung der Menschen dort auf eine enge Kooperation mit der nahen Kinderklinik angelegt sei. Überdies kennt Blomeier den Bereich sehr gut: Er studierte an der kirchlichen Hochschule in Bethel, und der Standort des neuen Kinderhospizes ist derjenige der Studentenwohnungen, wo er damals ein Zimmer hatte.

Der 51-jährige Pfarrer hofft, dass er möglichst viele Spenden erhält. Dafür leistet er aber auch einen Kraftakt sondergleichen. Beim Hermannslauf am 25. April geht der Dauerläufer mit dem Anspruch an den Start, die Strecke vom Hermann bis zur Sparrenburg in 2:40 Stunden zurückzulegen. Für ihn sei das ein persönlicher Rekord.

Damit es klappt, macht ihn der TSVE fit, sagt er. Blomeier beteiligt sich ab Januar an Vorbereitungsläufen, die der Ausrichter anbietet. Doch nicht nur das: Der begeisterte Sportler läuft fast jeden Tag durch die Heeper Fichten. »Früher machte ich immer Judo, dann ging's nicht mehr. Als ich das Rauchen aufgab, fing ich mit dem Laufen an«, blickt er zurück.

Seine bisherigen Sponsorenläufe brachten stets eine Menge Geld von Gönnern ein. 2003 rannte er für die Luca-Dethlefsen-Hilfe und bekam 10 000 Euro. Als er für den Frauennotruf sammelte, kamen 8800 Euro zusammen. Den Bielefelder Kinderfonds unterstützte Matthias Blomeier mit 6227 Euro und den Bielefelder Kindertisch mit 9730 Euro. Weitere Spendenempfänger waren in den vergangenen Jahren das Hospiz Haus Zuversicht in Bethel, das Welthaus Bielefeld und der Alkoholfreien Treffpunkt.

Für das Kinderhospiz hat der 51-Jährige, der 2000 mit langem Mantel und buntem Regenschirm als rennender Pfarrer Schlagzeilen machte, schon ein finanzielles Fundament zusammen: »Vier Kollekten der Markusgemeinde stehen bereits zur Verfügung«, freut sich Blomeier. Wenn Gemeindemitglieder ihm helfen wollen und etwa bei einem runden Geburtstag oder einer Weihnachtsfeier Spenden sammeln, dann knackt er vielleicht die Zehntausendermarke. »Es gibt viele Anlässe, dankbar zu sein und Gutes zu tun«, sagt Blomeier. Die Markusgemeinde ist im Jahr 2002 aus dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden Luther und Markus in Sieker entstanden. Ihr Mittelpunkt ist die Lutherkirche zusammen mit dem Gemeinde- und dem Jugendhaus an der Otto-Brenner-Straße. Pfarrer Matthias Blomeier befasst sich vorwiegend mit der Jugendarbeit.

Die Gemeinde umfasst die Pfarrbezirke Nord, Süd und West mit den gut 5000 Gemeindemitgliedern und reicht von der Habichtshöhe am Teuto bis hinunter zur Lippebahn, vom neuen Wohngebiet an der Greifswalder Straße bis hin zum »Ceci« im Westen.


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