Bethel - Selbstverständnis

Sterbebegleitung heißt Lebensbegleitung

Das Kinder- und Jugendhospiz Bethel versteht sich als Teil der Hospizbewegung. Es orientiert sich am Leitbild der Betheler Hospize, geht jedoch in besonderem Maße auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sowie deren Angehörigen ein. Als diakonische Einrichtung wird unsere Arbeit vom christlichen Menschenbild geleitet. Wir teilen die Überzeugung, dass jeder Mensch eine einmalige, von Gott geschaffene und geliebte Persönlichkeit ist, dessen Würde auch in Krankheit und im Sterben geschützt werden soll – unabhängig von seinen Fähigkeiten, seiner Hautfarbe, seiner politischen Einstellung oder Religionszugehörigkeit. Nach unserem Verständnis sind Krankheit, Sterben, Tod und Trauer Teile des Lebens. Sie erhalten durch eine Kultur der bedarfsgerechten Unterstützung und des Abschiednehmens wieder Raum in unserer Gesellschaft.

Vernetzt mit anderen Anbietern im Gesundheits- und Sozialwesen ist es unser Ziel, für betroffene Familien eine möglichst hohe Versorgungssicherheit und -kontinuität zu gewährleisten. Dazu gehört auch, dass wir uns öffentlich zu Fragen des Menschenbildes in der Gesellschaft äußern und Stellung zum Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod beziehen. Dadurch stärken wir das Bewusstsein für einen würdevollen Umgang mit Menschen in Trauersituationen auf der Grundlage unseres christlichen Selbstverständnisses.

Das Kinder- und Jugendhospiz Bethel bietet Kindern und Jugendlichen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung einen geschützten Rahmen, in dem sie gemeinsam mit ihren Familien Zeit verbringen können. Auf eigene Weise und in eigenem Tempo. Um den lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen mit ihren Familien eine lebenswerte Zeit zu ermöglichen, wollen wir…

  • achtsam auf die Wünsche und Bedürfnisse der betroffenen Familie eingehen, sie begleiten und beraten.
  • die bestmögliche Unterstützung und Umsorgung für die erkrankten Kinder und Jugendlichen ermöglichen – einschließlich der medizinischen Versorgung.
  • den für die Kinder und Jugendlichen wichtigen Personen zur Seite stehen, ihnen Raum geben und Möglichkeiten eröffnen, ihren Umgang mit der Situation auf eigene Weise zu gestalten und sie durch Angebote von Beratung, Gespräch und begleitenden Ritualen unterstützen.

Die Versorgung der lebensverkürzend erkrankten Kinder und Jugendlichen sowie ihres Umfeldes erfordert eine hohe fachliche wie persönliche Kompetenz. Unsere Arbeit wird getragen von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterschiedlicher Profession und Qualifikation. In unserem Team pflegen wir eine christlich-diakonische Gemeinschaft, tauschen uns über unsere Werte und unser Handeln aus und achten darauf, dass wir gerne miteinander arbeiten. Unser Miteinander und unsere Kompetenzen pflegen wir so, dass die uns anvertrauten Menschen sich bei uns gut und sicher begleitet fühlen.

 

"Willkommen!
Wer auch immer Du bist.
Was auch immer Du glaubst.
Wo auch immer Du Dich befindest auf Deiner Lebensreise.
Wen auch immer Du liebst."
Christina Brudereck & der CVJM e/motion e.V., Essen

Die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel - Stark im Verbund

Das 2012 eröffnete Kinder- und Jugendhospiz Bethel ist eine stationäre Einrichtung der Stiftung Sarepta. Gemeinsam mit den Stiftungen Nazareth, Bethel, Ebenezer sowie der Hoffnungstaler Stiftung gehört diese zum Verbund der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel (vBS Bethel). 

Die vBS Bethel sind eine kirchliche Stiftung privaten Rechts und stehen unter der Stiftungsaufsicht der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Ihre Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1867, als am Rand der Stadt Bielefeld ein erstes Pflegehaus für Kinder mit Epilepsie durch die damalige ‚Innere Mission Westfalen und Rheinland‘ (Vorläufer der heutigen Diakonie) eröffnet wurde. Unter dem Dach ‚Bethel‘ haben sich seitdem bundesweit Strukturen und Angebote entwickelt, erweitert und ausdifferenziert. Im Mittelpunkt des Handelns steht seit jeher die menschliche wie fachliche Hilfe für kranke, behinderte und sozial benachteiligte Menschen. Immer schon werden auch Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen und ihre Familien in ihren komplexen Lebenssituationen und -kontexten begleitet. 

Heute begegnen wir betroffenen Kindern und Jugendlichen z.B. im Kinderzentrum des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB), im Epilepsie-Zentrum Bethel des Krankenhaus Mara, in den Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe, in der ambulanten Betreuung sowie im Rahmen von Beratungs- und Bildungsangeboten – oder im Kinder- und Jugendhospiz Bethel. Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund begleiten die verschiedenen Einrichtungen und Dienste Kinder mit einer lebensverkürzenden Diagnose sowie ihre Familien möglichst umfassend. Dabei steht zwar zunächst das erkrankte Kind im Vordergrund, der Blick ist jedoch auf das ganze Familiensystem gerichte: Eltern, Geschwister, Großeltern, Freunde, An- und Zugehörige. 

Die vBS Bethel verstehen sich als Anbieter professioneller Dienstleistungen für hilfesuchende Menschen in ganz unterschiedlichen Bedarfslagen. Handlungsleitend ist dabei die Individualität des Einzelnen – sein Wunsch nach einem gelingenden Leben, nach Gemeinschaft und Sinn, seine Sehnsüchte und Träume, sein Recht auf Autonomie und Teilhabe am Leben. Gemäß dem christlichen Glauben erstreckt sich diese Unterstützung über die gesamte Lebensspanne – bis hin zum Lebensende und darüber hinaus. Dabei gilt der der Grundsatz: Jeder Mensch ist ein von Gott geliebtes Geschöpf und besitzt eine unveräußerliche Würde. 

Unser Kinderrechte- und Schutzkonzept

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