Wir sind das Kinder-Hospiz Bethel und genau für solche Situationen da. Wir wollen helfen: Zu uns dürfen Kinder kommen, die so krank sind, dass sie nie wieder ganz gesund werden. Und sie dürfen ihre Geschwister mitbringen, ihre Schwester oder ihren Bruder. Und sogar ihre Eltern. Weil es immer schöner ist, gemeinsam zu sein, auch wenn sich gerade alles doof anfühlt. Anders als in der Schule, dürfen die Kinder und ihre Familien so lange bleiben, wie sie wollen und wieder gehen, wenn sie lieber mal wieder Zuhause sein wollen. Sobald die Lust zurück kommt, darf man immer fragen, ob man wiederkommen darf. Und irgendwie bekommen wir das dann auch hin. Vielleicht nicht sofort oder morgen, aber möglichst bald. Will man einen Freund treffen, ist es ja genauso. Man ruft erst einmal an und fragt, ob er Zeit hat. Manchmal klappt es nicht sofort. Dann ist es umso schöner, wenn man sich später endlich sieht.
Solange sie bei uns sind, bekommen die Kinder ein eigenes Kinder-Zimmer und die Eltern ein eigenes Eltern-Zimmer, ganz in der Nähe. So kann man sich gegenseitig immer besuchen.
Wenn ein Kind neu ankommt, erhält es ein Geschenk. Einen kleinen Sonnenstrahl. Denn Angst macht das eigene Leben oft dunkel, dann fühlt man sich, als würden Wolken die Sonne nicht durchlassen. In einem Kinderhospiz wie Bethel wollen alle zusammen helfen und so gemeinsam erreichen, dass die Sonne wieder durchkommt und die Angst vertreibt. Deswegen darf jedes Kind seinen eigenen Sonnenstrahl gestalten.
Und für den gelten eigene Regeln: Sonnenstrahlen müssen nicht gelb sein, sondern dürfen auch grün angemalt werden oder blau oder lila. Und sie dürfen sogar aussehen wie Schnecken oder Fische, obwohl Fische ja eigentlich im Wasser leben.
Dieser Sonnenstrahl wird an den Rahmen der eigenen Zimmertür gehängt und zeigt: Der Gast ist da.